Käßmann sprach - demokratisch - aus, was eine Mehrheit denkt

Bischöfin Margot Käßmann hat sich kritisch zum Militäreinsatz in Afghanistan geäußert und dafür zum Teil harsche Schelte aus der Politik geerntet. Dazu erklärt Petra Pau, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages:

Es ist bedenklich, wenn jene kritisiert werden, die Frieden gebieten, anstatt an jenen zu zweifeln, die auf die militärische Karte setzen.

Bischöfin Margot Käßmann hat lediglich artikuliert, was eine große Mehrheit in Deutschland denkt. Das ist ihr demokratisches Recht.

Die Trennung von Kirche und Staat, die ich begrüße, bedeutet auch nicht, dass Gläubige und ihre Würdenträgerinnen deshalb unpolitisch zu sein hätten.

Im Gegenteil: Ich wünschte mir, die Kirchen mischten sich viel häufiger vernehmlich ein, wie seinerzeit beim Sozialwort der Kirchen 1997.
 

Berlin, den 13. Januar 2010