Fernsehsendung 15 Jahre PDS

Frage:
Im Fernsehen habe ich eine Snedung 15 Jahre PDS verfolgt. Dabei Hans Modrow. Er erzählte das er als 17 jähriger noch entusiastisch in nden Krieg gezogen ist. Er kam geläutert aus dem Krieg zurück. Seiner Erzählung nach waren die Faschisten Handwerker und der Mittelstand welche in jener Zeit pleite gingen. Keiner der Anwesenden, und ich denke Sie waren dabei, hat gegen diese Meinung nur ein Wort erwiedert.

Auch heut zu tage ( Auszug der Aussage Modrow ) gehen Handwerksbetriebe pleite. Im Fernsehen kommen Sendungen in welchen Hitler, Heydrich und Co. als ganz normale Menschen dargestellt werden. Ich muss sagen ich schäme mich nun seit dieser Fernsehsendung. Ich bin Handwerker..........

Heil..... , aber sofort hinzufügend
„ Heil Modrow “.

Ich kann nicht begreifen das 15 Jahre nach dem Fall der Mauer nicht ein einziges ehemaliges Politbüro Mitglied, kein einziges Miglied des Zentralkomiteesw der SED und und und....

Kein einziger damals Verantwortlicher hat sich beim Volk der DDR entschuldigt,für Tote an der Mauer bis hin zur Tatsache das die Menschen daran gehindert wurden zum Beispiel bei der Beerdigung eines Familienangehörigen anwesend sein durften.

Sonja Honnecker durfte nach Chile ausreisen.....
Erich versteckte sich beim Pfarrer und auch heute im Jahr 2004 spuckt ein ehemaliger Bonze noch große Worte. Einsehen statt Verbitterung !

Gruß aus Halle/Saale
Uwe Priwitzer
22. Dezember 2004

Sehr geehrter Herr Priwitzer,

ich habe die von ihnen kritisierte Sendung nicht gesehen und war auch nicht auf dieser Veranstaltunhg. Sie werden verstehen, dass ich deshalb auch einzelne Passagen nicht kommentieren werde.

Als Innenpolitikerin füge ich hinzu: Das NS-Regime unter Hitler konnte sich auch deshalb solange und so verheerend an der Macht halten, weil es Zuspruch aus allen Schichten der Bevölkerung erhielt, während der Widerstand gegen Faschismus und Krieg relativ gering blieb.

Diese Erinnerung ist wichtig, denn es gibt aktuell ähnliche Tendenzen. So erhielt die neofaschistische NPD in Sachsen Schlagkraft von rechten Stiefel-Kameraden, aber auch Zuspruch von Ärzten, Fahrschullehrern und Handwerkern im feinen Zwirn.

Diesen Trend gab und gibt es in allen Bundesländern. Er sagt nichts über „die“ oder „den“ Handwerker aus. Aber er zeigt: Der so genannte rechte Rand steckt inmitten der Gesellschaft.

Nun zu Ihrem Rückblick auf 15 Jahre PDS und die DDR. Letztere ist gescheitert und dafür gab es deftige Gründe. Das sehen Sie offenbar ähnlich, wie ich.

Zur Wahrheit gehört aber auch: Die Delegierten des Außerordentlichen Parteitages der SED haben sich im Dezember 1989 „beim Volk der DDR entschuldigt“. Und der Bruch mit allen Formen des Stalinismus gehört zum Gründungskonsens der PDS.

Ehemalige Politbüro-Mitglieder, wie Erich Honecker und Egon Krenz, wurden aus der Partei ausgeschlossen. Später wurden sie durch BRD-Gerichte verurteilt, sie verbüßten Haftstrafen. Ob akkurat, nach Recht und Gesetz, ist umstritten.

Deshalb meine Empfehlung: Bei allem berechtigten oder gepflegten Frust - bitte sachlich bleiben. Man muss die PDS nicht mögen. Aber man sollte die Fakten dennoch respektieren. Ihre Empfehlung „Einsehen statt Verbitterung“ sollte doch sicher für alle gelten, oder?

Deshalb finde ich Ihre Formel, „Heil Modrow“, schlicht unanständig.

Petra Pau
23. Dezember 2004