Abgrenzung gegen Rechts

Hallo Petra

Eigentlich baten mich mehrere Genossen einen Brief aufzusetzen, dass wir entschieden (vorerst) gegen die Aufgabe des Namens PDS sind.
Auch im Westen sind wir stolz, PDSler zu sein, und jede Beschimpfung diesbezüglich, fassen wir als Kompliment.
Ein vorangestellter Zusatz ist kein Problem, jedoch ist die jetzt präferierte Name „Linkspartei“ absolut nicht akzeptabel, weil es inhaltlich über uns und unsere Ziele Nichts aussagt!

Was mir bzw. uns jedoch mehr Sorgen macht, sind nicht nur die Pressemeldungen über Unterwanderung von Rechts, (wenn man miterlebt, wie die Mitgliedsanträge an der Tür verteilt werden, ist dies machbar), sondern auch die Äußerungen von Lafontaine, sowie in Foren oft nachzulesender, unterschwelliger oder offener latenter Ausländerhass, Nationalismus, etc. von Mitgliedern und Symphis der WASG.

Meine Frage: Wie schützen wir uns davor, wie grenzen wir uns ab? Wir haben einen guten Ruf zu verlieren!

Unser Eintreten gegen jegliche Form von Nationalismus, Faschismus, unser Kampf gegen Rechts...wird unglaubwürdig, wenn wir so etwas in den eigenen Reihen dulden! Unsere ausländischen Mitbürger, Freunde und Genossen zeigen sich auch zunehmend besorgt! Wollt ihr ein Bündnis um jeden Preis, an dem wir dann zerbrechen? Mit mir und vielen anderen Genossen wird es keine Duldung derartiger Äußerungen aus „den eigenen Reihen“ geben.

Mit sozialistischen Gruß
Andrea Kunz, Baden-Württemberg
25. Juni 2005

Liebe Andrea,

Du fragst: „Wollt ihr ein Bündnis um jeden Preis...?“ Meine Antwort darauf findest Du auf meiner Web-Seite in einer Aktuellen Notiz vom 24. 06. 2005.

Es ist kein guter Start, wenn ein möglicherweise neues Linksbündnis in den Verdacht gerät, rechtspopulistische Positionen zu dulden oder gar zu vertreten.
Leider bot Oscar Lafontaine dafür Anlässe. Und er ist bekanntlich nicht irgendein WASG-Mitglied. Er will als ein Spitzenkandidat auf der offenen Liste der PDS in den Bundestags-Wahlkampf ziehen. Deshalb erwarte auch ich eine inhaltliche Klärung.

Das ist übrigens nicht nur eine Frage unserer Glaubwürdigkeit. Es geht um ein gesellschaftliches Problem. Ich werde jedenfalls nicht dulden, dass unser Engagement für Toleranz, Bürgerrechte und Integration, gegen Rechtsextremismus und Nationalismus, in Zweifel gezogen wird.

Übrigens stürzt sich Bündnis 90/Die Grünen bereits genüsslich und wahlkämpferisch auf den vermeintlichen oder realen Konflikt.

Mit solidarischen Grüßen

Petra Pau
26. Juni 2005

 

 

26.6.2005
www.petra-pau.de

 

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