Öffentlichkeitsarbeit der LINKEN

Liebe Frau Pau,

Ihre Partei steht, wie Sie sicher auch selbst wissen, unter verstärkter Beobachtung der Medien. Diese Medien, ich nenne hier einmal „Qualitätszeitungen“, nutzen jede Kleinigkeit, um Ihre Partei ins Lächerliche zu ziehen, zu diffamieren oder zu spalten. Entweder berichten diese selbsternannten Qualitätsmedien nichts über Ihre Arbeit, oder wie oben gesagt, sie diffamieren Sie. Das schadet Ihrem Image. Zeitungen sind Meinungsbildner. Aus diesem Grunde verstehe ich nicht, wieso denn schon wieder an die Presse durchsickern konnte, dass Ihre Partei nun mal nicht überstürzt einen Präsidentschaftskandidaten aufstellen konnte. Das ist nichts Schlimmes. Aber es schlimm, wenn das dann publik wird. Ich würde dringend anraten, in Ihrem eigenen Interesse, aber auch im Interesse Ihrer Wähler und eigentlich aller Menschen in Deutschland, dass Ihre Abgeordneten einen Grundkurs „Öffentlichkeitsarbeit“ belegen. Ich erinnere hierbei auch an die Gedanken Ihrer Vorsitzenden zum Thema „Wege zum Kommunismus“. Ich möchte Sie hier nicht beleidigen oder angreifen. Es wäre schade drum, wenn Die Linke das gleiche Schicksal erleidet wie die FDP, nämlich zur 2%-Partei zu verkommen.

Mit freundlichen Grüßen
Marion B.
Hessen
29. Februar 2012

Sehr geehrte Marion B.,

Sie haben in Vielem recht. Sehr viele Medien berichten unsachlich und tendenziös über DIE LINKE. Aus eigenem Erleben könnte ich Ihnen dazu abenteuerliche Geschichten erzählen. Sie sprechen der Rolle, die Medien und Journalisten in einer Demokratie eigentlich zugedacht sind, Hohn.

Zugleich stimme ich Ihnen zu: Nicht alles, was DIE LINKE öffentlich bietet, verdient das Prädikat „professionell“. Das mag man beklagen und zuweilen tue ich das auch.

Aber es gibt zwei weitere Aspekte. DIE LINKE versteht sich selbst als sehr demokratische Partei. So, wie früher die Grünen oder neuerdings auch die Piraten. Da wird viel diskutiert, manchmal auch gestritten. Anders als bei der CDU/CSU, wo Partei-Meinungen meist gestylt und durchgestellt werden.

Hinzu kommt, dass man den Grünen kaum mehr und den Piraten noch nicht unterstellt, dass sie den real-existierenden Kapitalismus wirklich in Frage stellen. DIE LINKE tut es und wird so zu einer besonderen Zielscheibe.

Leider auch der Medien, die eigentlich Widerspruch fördern sollten. Machen die meisten aber nicht. Immer mehr sind „regierungsnah“ und „oppositionsfern“. Ich halte dies für ein falsches Demokratieverständnis.

Mit freundlichen Grüßen

Petra Pau
Berlin, 2. März 2012

 

 

2.3.2012
www.petra-pau.de

 

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