Das böse K-Wort

Beitrag von Petra Pau in „BerlinInfo September 2009“

„Nein, wir sind nicht im Krieg!“ Verteidigungsminister Jung (CDU) ringt um Worte, um andere Etiketten, die dem Bundeswehreinsatz in Afghanistan einen freundlichen Anschein geben sollen. Das böse K-Wort geht im nicht über die Lippen. „Deutschland“ und „Krieg“ sollen nicht zusammen gesprochen werden. Dabei weiß alle Welt, dass beide längst wieder in unheiliger Allianz agieren.

Der nach 1945 beschworene, stets brüchige Damm, der dennoch 50 Jahre hielt, wurde zuerst von der SPD im Bündnis mit den Grünen gebrochen. Deutsche Soldaten marschierten Ende der 1990er Jahre in Ex-Jugoslawien ein, völkerrechtswidrig. In Afghanistan kämpfen und fallen sie inzwischen seit nahezu acht Jahren. Auch im US-Krieg gegen den Irak leistet die Bundesrepublik verlässlich Schützenhilfe, allen gegenteiligen Schwüren zum Trotz.

Krieg ist längst wieder zum Mittel der Politik geworden - und zu einer Frage der Ehre. Militärische Tugenden werden beschworen und mit Tapferkeits-Orden beschönt. Ein neues Soldaten-Denkmal ist beschlossene Sache. Und wer zu alledem Nein sagt, gilt als Nestbeschmutzer oder unbelehrbar. Es ist „der alte Tanz auf dem alten Vulkan“, mahnte Kurt Tucholsky 1919 und er fragte - damals wie heute höchst aktuell: „Will das niemals anders werden?“

Ich meine: Es muss! Und es kann! 17 Jahre lang haben immer mehr Bürgerinnen und Bürger gegen das „Bombodrom“, einem Nato-Übungsplatz für weltweite Kriege, gekämpft. Mit Erfolg! Und DIE LINKE war von Anfang an dabei. Was sonst!

Petra Pau, DIE LINKE, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, kandidiert erneut auf Platz 2 der Berliner Landesliste und direkt im Wahlkreis Marzahn-Hellersdorf

 

 

6.9.2009
www.petra-pau.de

 

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